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 WEINE

 Philipp Sutter, CH-8525 Niederneunforn, Fon: +41 52 624 13 01

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Duboux Blaise, Epesses VD
Hutin Emilienne et Jean, Dardagny GE
Leyvraz Pierre-Luc, Chexbres VD
Paccot Raymond, Féchy VD
Pellegrin Jean-Pierre, Peissy GE
Perrochet Jean-Denis, Auvernier NE

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Duboux Blaise, Epesses VD   

Schon einige Zeit lang verfolgten wir die Weine von Blaise Duboux. Überzeugt von der konstanten Qualität seiner Chasselas-Crus machten wir uns im April 2016 auf den Weg in das kleine Waadtländer Winzerdorf Epesses. Im pittoresken Dorf, an aussichtsreicher Lage rund 80 Höhenmeter über dem Seespiegel des Lac Léman, trafen wir in den verwinkelten Gassen auf einen Winzer mit generöser Leidenschaft und Überzeugung. Blaise Duboux bewirtschaftet in den Steilhängen des UNESCO-Weltkulturerbe Lavaux bereits in 17. Generation insgesamt 4.8 ha Reben, wovon der Chasselas rund 75% seiner Anbaufläche bedeckt. Auf fünf verschiedenen Lagen (Villette, Dézaley, Epesses, Calamin und Saint-Saphorin) nutzt er das favorable Mikroklima mit den terrassierten Steilhängen und der Nähe zum See sowie die verschiedenen Bodenbeschaffenheiten seiner Parzellen. Schon seit Jahren pflegt er seine Rebstöcke (Erziehungssystem Cordon permanent) nach biologischen Richtlinien, richtet sich nach dem Mondkalender und wendet biodynamische Methoden an. Seit kurzem werden die Helikopterspritzungen und damit die Abdrift auf seine Lagen nicht mehr mit synthetischen Mitteln durchgeführt. Das bewegte den umsichtigen Winzer dazu, seinen ganzen Betrieb biologisch zertifizieren zu lassen. Ende August 2016 erhielt die Domaine von bio.inspecta das Zertifikat CH-Bio. Der naturbelassene Anbau findet im Keller seine Fortsetzung. Blaise Duboux verzichtet auf eine forcierte Kohlensäure und auf Restzucker, minimiert die Schwefeldosierungen und filtriert sehr schonend oder gar nicht. Ökologisch von A-Z füllt er am Schluss die Weine in Flaschen von Vetropack aus dem nahegelegenen Saint-Prex. Das Resultat aller Bemühungen sind grossartige, lagenspezifische Chasselas. Authentische, charakterstarke Weine voller Finesse und Mineralität. Genauso prägend wie die herausragende Qualität der Weine bleiben uns die grosse Hingabe zur Bewahrung der geschichtlichen DNA der Region, und damit der respektvolle Umgang mit den Böden, den Rebstöcken und der Umwelt, in Erinnerung. Chapeau!

Emilienne et Jean Hutin, Dardagny Genève   

Nur zwanzig Kilometer von der pulsierenden Stadt Genf entfernt breitet sich ein Rebbaugebiet aus, das man eher im Burgund als in der Schweiz erwarten würde. Grosszügig wellen sich die Weinberge über sanfte Hügel, und in den verschlafenen mittelalterlichen Dörfern stört kaum ein Neubau das anmutige Bild. In Dardagny, das südwestlichste Dorf des Mandement und nur wenige Meter von der französischen Grenze entfernt, finden wir die Domaine Les Hutins. Auf ihren 20 Hektar, eine Hektar befindet sich auf französischem Boden, haben Jean und Pierre Hutin so manche Pionierleistung vollbracht. Als Liebhaber von Loire-Weinen liessen sie schon 1983 einige Stöcke aus Sancerre kommen und pflanzten sie in der Spitzenlage Rives du Rhône. Damit gehörten sie mit Adriano Kaufmann  zu den ersten, welche den Sauvignon blanc in der Schweiz anbauten. 1987 wagten die Hutins auch ein rotes Experiment mit Folgen. Sie pflanzten den ersten Gamaret im Kanton Genf. Die Sorte, eine Kreuzung aus Gamay und der weissen Reichensteiner-Traube, war 1970 in der Schweiz gezüchtet worden. Die Gebrüder Hutin verhalfen der Sorte, welche mit ihrer Farbe und ihrem Tannin an Südfrankreich erinnert, zum Durchbruch. Sie wird heute in Genf auf ca. 120 Hektaren angebaut und ist somit die drittwichtigste Rotweinsorte Genfs. Mittlerweile experimentieren sie sogar mit dem Tempranillo. Die väterlichen und gemütlichen Gebrüder Hutin haben uns begeistert und sind im drittgrössten Weinbaukanton der Schweiz wahrlich eine Institution. Nach 45 aufeinander folgenden Ernten stellte Pierre 2008 seine Winzeraktivität ein und verpachtete seine Reben seiner Nichte Emilienne, die somit als Partnerin ihres Vaters Jean agiert. Bereits seit einigen Jahren war die gelernte Oenologin für die Kellerarbeit verantwortlich. Die sympathische Winzerin und dreifache Mutter bringt eine gesunde Portion Neugier in das Metier ein, so experimentiert sie zum Beispiel mit safteigenen Hefen und der Biodynamie. Man darf gespannt sein!

Pierre-Luc Leyvraz, Chexbres Vaud   

Im April 2008 standen wir mit dem sympathischen, damals 48-jährigen, Vigneron Pierre-Luc Leyvraz zum ersten Mal auf einer seiner terrassierten Rebparzelle in der Appellation St-Saphorin. Der damalige Blick auf den glitzernden Lac Léman, auf die bankförmigen Bepflanzungen (d.h. einer horizontalen, nicht den Abhang folgender Pflanzung), auf die unzähligen von Hand geschaffenen Steinmauern und auf das nahe, malerisch mittelalterliche Dorfbild von Saint-Saphorin war atemberaubend und beseelte uns zutiefst. Kaum verwunderlich, dass das Weinbaugebiet Lavaux (Gesamtfläche 898 ha, davon 574 ha Weinberge) im Jahre 2007 ins UNESCO-Welterbe aufgenommen wurde. Respektvoll erzählte uns Pierre-Luc Leyvraz, dass im 10. Jahrhundert die Mönche damit begonnen haben, das überwucherte Gelände urbar zu machen und Reben pflanzten. Das von den Gletschern zurückgelassene Gestein wurde dazu benützt, die Mauern zu errichten, welche noch heute die Terrassen stützen. Diese von Hand erschaffene Monumentalwerk hat Pierre-Luc Leyvraz schon immer fasziniert. Mit dem Auto fahren wir an eine Stelle, wo kurz nach der Ernennung zum Weltkulturerbe - Ironie des Schicksals - es zu einem Einsturz einer imposanten Mauer kam. Pierre-Luc Leyvraz zeigt uns die Stelle und ergänzt, dass durch den Einsturz der Mauer und durch den Erdrutsch ein kleiner Rebberg von ca. 730 m2 begraben wurde. Der erste Kostenvoranschlag zur Wiederherstellung der Mauer und des Rebberges belief sich auf 258'000 sFr. Zwangsläufig musste er feststellen, dass trotz der seither erworbenen leistungsfähigen Mechanisierung, der Mensch des 21. Jahrhunderts, in finanzieller Hinsicht einfach nicht mehr in der Lage wäre, die Terrassen des Lavaux zu erbauen. Trotzdem werden auf der genannten Parzelle Sanierungsarbeiten nötig sein, um sie überhaupt zu konsolidieren. Als Winzer des 3. Jahrtausends ist Pierre-Luc Leyvraz wie kaum ein zweiter bestrebt, das grosse Erbe dieser wunderschönen Landschaft weiterzupflegen. Er bewirtschaftet das 3.5 Hektar grosse Familiengut (unterteilt in 11 Parzellen, z.T. finden wir Terrässchen, auf denen gerade einmal acht Rebstöcke Platz finden) nach den Grundsätzen der Integrierten Produktion (IP) und unter Anwendung handwerklicher Methoden. Er betont, dass er im Rebberg alle Arbeiten alleine ausführt, mit Hilfe eines Angestellten, der schon seit 17 Jahren bei ihm arbeitet. Pierre-Luc Leyvraz ist ein überzeugter Anhänger des Chasselas und betitelt die Rebsorte auch gerne als spektakulärste aller Spezialitäten. Er achtet auf hohe Qualität der Trauben und legt besonderen Wert auf eine behutsame Verarbeitung im Keller, um die Nuancen und Subtilitäten des Chasselas zur Geltung zu bringen. Um dem Wein mehr Komplexität zu verleihen, sorgt er dafür, dass die alkoholische Gärung sehr langsam verläuft und je nach Jahr bis zu 12 Wochen dauert. Der Perfektionist Leyvraz gehört dann auch zweifellos zu der Chasselas-Elite der Schweiz. Sein St-Saphorin "Les Blassinges" stand achtmal im Final des Chasselas-Cup (dem wohl wichtigsten und traditionsreichsten Weinconcours der Schweiz). 1998 war er glanzvoller Sieger. 2007 gewann er in der Kategorie Chasselas den Grand Prix du Vin Suisse und 2008 wurde er mit der höchsten Waadtländer Auszeichnung, dem Lauriers de Platine von Terravin, geehrt. Selbst die Franzosen vom "Guide Hachette" zollen seinem Chasselas aus St-Saphorin Respekt und verliehen ihm in den Jahren 2001, 2004 und 2011 die Auszeichnung "Coup de Coeur".
Selten war ein Besuch so lehrreich, ein Winzer so authentisch und so fest verwurzelt mit "seinem" Terroir. Erst jetzt verstehen wir, dass der Chasselas ein Waadtländer Kulturgut besonderer Art ist!

Raymond Paccot, Féchy Vaud   

Der 65 jährige Raymond Paccot entstammt einer aus Savoyen eingewanderten Familie. 1982 übernahm Raymond von seinem Vater Roger die Domaine La Colombe in der wunderschönen La Côte am Lac Léman. Mit viel Nostalgie und Romantik erinnere ich mich an diesen wunderschönen Landstrich, wo ich in den Reben mein Lauftraining absolvierte, oder wo ich meiner heutigen Ehefrau den Hochzeitsantrag machte. Bevor Raymond Paccot im väterlichen Betrieb einstieg, unterrichtete er als Primarlehrer, ging auf Reisen und arbeitete auf Weingütern in Kalifornien und Spanien. Er hält auch heute noch dem Chasselas - dem Sorgenkind der Romandie - die Stange, und das mit gutem Grund. Etwa 60 Prozent seiner Rebfläche ist mit der weissen Sorte bepflanzt und seit es für den Chasselas Ausreissprämien gibt, hat er keinen mehr ersetzt. Denn wenn plötzlich alle anderen etwas machen, sollte man vorsichtig sein. Natürlich ergibt die Sorte allgemein einen eher neutralen, milden und säurearmen Wein und neigt dazu zur Überproduktion. Doch wer den Ertrag freiwillig beschränkt, wer dem Most im Keller höchste Aufmerksamkeit schenkt, auf das Chaptalisieren – die Zugabe von Rübezucker zur Erhöhung der Alkoholgrade weitgehend verzichtet, den jungen Wein lange und skrupulös auf der Feinhefe ausbaut – wer also Finesse und Eleganz statt Kraft und Wucht setzt, der keltert einen grossartigen Tropfen der puren Lebensfreude. Zudem bearbeitet Paccot mittlerweile seine 18 Hektaren nach biodynamischen Richtlinien. Muss man esoterisch angehaucht sein, um überhaupt auf diese Idee zu kommen? Paccot verneint. Er definiert seinen Entscheid mit dem Ziel einfach bessere Weine zu produzieren, Weine mit mehr Identität, Mineralität und Persönlichkeit. Er will den Geist des Terroirs entwickeln, von dem ja alle sprechen, ohne genau zu wissen, was das überhaupt ist. Und Terroirnoten kann natürlich nur ein gesunder, lebendiger Boden ausdrücken. Aber die Biodynamik bringt auch rund 20 Prozent mehr Handarbeit. Ein Mehraufwand den man nicht einfach auf den Preis überwälzen kann. Paccot möchte aber auch nicht die Biodynamik als Marketinginstrument verwenden. „Schliesslich mache ich das für mich“, sagt er und fügt zugleich an: „Ich verdiene weniger, bin aber glücklicher“.

Jean-Pierre Pellegrin, Peissy Genève   

Rebberge? Das ist die grösste Überraschung, mit welcher die Genfer im Hinterland aufwarten. Häufig wird bei all der internationalen Diplomatie, der prestigeträchtigen Davidoff-Zigarren, der noblen Privatbanken und der luxuriösen Uhrenmarken vergessen, dass der Kanton auch für Weinliebhaber einiges zu bieten hat. Nur gerade im Wallis und in der Waadt wird in der Schweiz mehr Wein gekeltert, als am Ende des Lac Léman. Ein weiterer Superlativ: beinahe die Hälfte der hierzulande biologisch bewirtschafteten Rebberge befinden sich auf Genfer Boden. Im leicht erhöht gelegenen Peissy lockt das reizvolle Dorfbild mit Einblicken in verträumte Innenhöfe und mit einem der schönsten Weingüter: die Domaine de Grand’Cour. Rund um Peissy bewirtschaftet hier der 57 jährige Jean-Pierre Pellegrin 17 Hektaren. Dabei sind weisse und rote Sorten zur Hälfte angepflanzt. Der Vater lieferte noch an die Genossenschaften, der Sohn verkaufte 1994 seine ersten Weine unter eigenem Namen nach Asien, da der Markt in Genf übersättigt war. Heute zählt Jean-Pierre Pellegrin zu den prägenden Gestalten in Genfs Weinszene. Pellegrin ist ein leidenschaftlicher Mensch, der den Wein und das Weingut als Lebenswerk betrachtet. Mit 20 Jahren hatte er begonnen, das 600 Jahre alte wunderschöne Herrenhaus, in dem er lebt, mit viel Stil und Fingerspitzengefühl und der Mithilfe seiner Angestellten selbst zu renovieren. Seine Passion ist noch lange nicht zu Ende und so hat er rund um sein Anwesen noch einige Ideen. Bei den Reben limitiert er stark den Ertrag, sodass die Erntemenge ca. 25-45 Hektoliter je Hektare beträgt. Die Mehrzahl der Weine macht die Fermentation in französischen Pièces, welche maximal dreimal gebraucht werden. Dabei verwendet er die gleichen Fässer wie zum Beispiel die Domaine Romanée-Conti. Diese werden beim Küfer während mindestens 30 Monaten luftgetrocknet. Beim Ausbau der weissen Weine verwendet er zum Teil auch Betonamphoren von 300 Liter oder 600 Liter Inhalt. Der naturnahe und intelligente Winzer hat sich mit seinen hervorragenden Weinen bei Insidern einen Namen gemacht.

Jean-Denis Perrochet, Auvernier Neuchâtel 

Mit Vorfreude und Neugier fuhren wir im Mai 2014 nach Auvernier am Neuenburger See zu Jean-Denis Perrochet. Uns erwartete das sehr schöne, alte Anwesen La Maison Carrée inmitten dem kleinen, pittoresken Städtchen Auvernier. Seit 1827, in sechster Generation, werden auf dem Weingut La Maison Carrée die eigenen Trauben selbst gekeltert. Gesamthaft bewirtschaftet Jean-Denis Perrochet mit seiner Frau Christine rund 10 ha Reben, neun davon in der Gemeinde Auvernier und eine in Hauterive. Seine Affinität zum Burgund kommt nicht von ungefähr. Nach erfolgtem Studium des Weinbaus und Önologie in Beaune, flossen die neu erworbenen Erkenntnisse sorgfältig ins elterliche Weingut ein. Mittlerweile bearbeitet Jean-Denis Perrochet seine gesamte Rebfläche nach den Prinzipien der Biodynamie (Demeter). Nachdem uns Jean-Denis Perrochet herzlich empfangen hatte, führte er uns in seinen historischen Weinkeller. Mit Stolz zeigte er uns seine beiden alten Holzpressen, eine ist von 1804 und die andere ist nur ein wenig "jünger". Jedes Jahr zur Weinlese werden diese beiden Pressen von neuem installiert, was für Jean-Denis Perrochet nach alle den Jahren ein Kinderspiel ist. Er erzählt mit Leidenschaft, wie er arbeitet und wie wichtig ihm die traditionellen Kelterungsmethoden sind. Eine Tür weiter sehen wir keine modernen Edelstahltanks, sondern mächtige, alte Holzfässer mit bis zu 10'000 Liter Inhalt. Alles seine Weine werden mit den safteigenen Hefen vergoren und reifen ausschliesslich in Holzfässer. Bei den Weissweinen sind es drei verschiedene Rebsorten; Chasselas, Chardonnay und Pinot Gris. Beim Rotwein arbeitet er ausschliesslich mit der edlen Rebsorte Pinot Noir. Hier liegt Jean-Denis Perrochet sehr viel Wert auf terroirbetonte Weine, welche den Einfluss von Boden, Klima und Pflanze getreu wiedergeben. Der "Auvernier Rouge" stammt aus verschiedenen Parzellen mit tiefgründigen, tonigen Kalkböden, die Rebstöcke der Lage "Le Lerin" sind mehr als 60 Jahre alt und wurzeln in zum Teil nur 30 cm lehmhaltiger Erde auf einem weissen Kalkfels. Der "Hauterive" wächst wiederum auf gelben, brüchigen Kalkfelsen. Allesamt sind es eigenständige, spannungsreiche Pinots mit burgundischer Tönung. Es sind keine modernen Muskelweine (fett sein kann jeder); es sind regionale, jahrgangstreue, berührende Weine für die Seele. "Begleitet" in ihrer Entstehung werden sie von einem sympathischen, bodenständigen Winzer mit herrlich unbeugsamen Charakter in einer rasenden Weinwelt, in der leider viel zu oft die Weinkultur auf dem Altar des Fastfood geopfert wird.

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